Vortrag
Mittwoch, 16. Oktober, 19.30 Uhr
Von der „Gleichschaltung“ bis zum Weltkrieg – Bad Reichenhall zur Zeit des Nationalsozialismus
PD Dr. Johannes Lang, Historiker und Stadtheimatpfleger
Mit der Machtübertragung an die Nationalsozialisten 1933 erlebte die Stadt Bad Reichenhall eine zweifelhafte Aufbruchsstimmung. Dem Herrschaftswillen der NSDAP zum Opfer fiel nicht nur die pluralistische und demokratische Politikkultur, sondern auch der internationale Anspruch, den der ehemalige Weltkurort bis dahin erhoben hatte. Nicht nur die jüdische Gästeklientel, sondern auch die kleine jüdische Gemeinde Bad Reichenhalls war fortan einer Reihe von Schikanen ausgesetzt, mündend in Verfolgung und Vernichtung. Bedingt durch die Grenzlage, spielte das Verhältnis zu Österreich, das ebenfalls zusehends autokratische Züge annahm, eine besondere Rolle, wenn es beispielsweise galt, die im Untergrund agierenden Nazis jenseits der Grenze zu unterstützen. Der so genannte „Anschluss“ schien das „Dritte Reich“ in goldene Zeiten zu führen, doch in Wirklichkeit läutete der deutsche Angriffskrieg gegen Polen dessen Untergang ein.
Eintritt frei